Überlieferungen über Rochus sind weitgehend legendär. Demnach verlor er schon früh beide Eltern, schenkte sein Vermögen den Armen, trat in den Dritten Orden der Franziskaner ein und begab sich auf Pilgerfahrt nach Rom; unterwegs half er bei der Pflege von Pestkranken, dabei zeigte sich seine Gabe, Pestkranke allein durch das Kreuzzeichen wundersam zu heilen.

In Rom heilte er wieder viele Menschen, darunter einen Kardinal, dennoch blieb er arm und ohne Ansehen. Auf der Rückreise wurde er in Piacenza selbst pestkrank; im Spital ob seiner Armut nicht geduldet, zog er sich in eine Hütte des nahen Waldes zurück. Da erschien ein Engel zu seiner Pflege, und der Hund eines benachbarten Edelmanns brachte ihm Brot, bis er genesen heimkehren konnte.

In seiner Heimat wurde Rochus für ein Spion gehalten, man warf ihn ins Gefängnis, Demütig wie immer verschwieg er seine wahre Idendität und verharrte fünf Jahre, bis zu seinem Tod, im Kerker. Erst dann wurde er an dem kreuzförmigen Muttermal auf seiner Brust erkannt, das seit seiner Geburt immer größer und schöner geworden war.

Rochus ist einer der volkstümlichsten Heiligen. wird oft als Nothelfer angerufen, obwohl er nicht zu den klassischen 14 Nothelfern gehört. Spitäler für Pestkranke wurden nach ihm Rochus-Hospital genannt. Ein Teil seiner Gebeine wurde 1415 nach Venegig übertragen, wo man für ihn 1485 die Kirche S. Rocco erbaute. In Ruffano in der Provinz Lecce in Apulien wird für ihn jährlich ein großes Patronatsfest gefeiert, er sei dort begraben. In Südfrankreich und Nordspanien werden bis heute an Häusern die Buchstaben "VSR", "Vive Saint Roche", "Es lebe der Heilige Rochus", angebracht. In Deutschland gibt es seit 1666 die Wallfahrt auf den Rochus-Berg bei Bingen, dort wurde 1754 die Rochus-Bruderschaft gegründet.

Das Konzil von Konstanz anerkannte seine Verehrung offiziell. Pilger, Pestbeule am Oberschenkel, von Montpellier, Venedig, Parma und Eichtal in Oberschlesien - dem heutigen Dambrówka Górna in Polen; der Gefangenen, Kranken, Kranken- und Siechenhäuser, Ärzte, Chirurgen, Apotheker, Bauern, Gärtner, Schreiner, Pflasterer, Bürstenbinder, Totengräber und Kunsthändler; gegen Pest und Seuchen, Cholera, Tollwut, Fuß-, Bein- und Knieleiden, Unglücksfälle.

Bauernregel: "Wenn St. Rochus trübe schaut, / kommt die Raupe in das Kraut."

Quelle: http://www.heiligenlexikon.de/BiographienR/Rochus_von_Montpellier.ht